Nierentransplantation – Der Beginn

Transplantation - die ersten Monate danach, links ist eine Hand die Nieren aus Papier hält

Was du in dem Beitrag findest:

Nach der Nierentransplantation darf ich endlich wieder alles essen. – So ungefähr lautet ein Satz, den ich in meinem Job in einer Rehaklinik für Nierentransplantation häufig hörte. Und dann musste ich leider sagen, dass es ganz so eben nicht ist. 

Wieso, Weshalb, Warum?

Durch die Medikamente (Immunsuppression), die man ab der Nierentransplantation einnehmen muss, wird das Immunsystem heruntergefahren. Es soll schließlich das Organ nicht als Fremdkörper abstoßen und wenn das Immunsystem nicht mehr richtig arbeitet, wird man natürlich anfälliger für Erkrankungen.
Das gilt nicht nur für übliches wie Erkältung, Grippe und Co, sondern natürlich auch über Magen-Darm-Erkrankungen, Infektionen, die übers Essen übertragen werden.
Und das Risiko wollen wir minimieren .

Die erste Zeit:

  • rohe tierische Produkte
  • ungewaschene pflanzliche Produkte, wenn sie noch Erde oder Sandreste dran haben 
  •  Schimmlige Lebensmittel (gut, dass gilt irgendwie für jeden)

 Tatsächlich variiert die Zeit etwas, in meinen Zentren bekommt man gesagt dauerhaft, in manchen nur zeitweise. Meist spricht man von einem Mindestzeitraum von 6 Monaten. 

Gibt es noch andere Dinge?

Ja, es gibt noch Lebensmittel, die du jetzt nicht wegen deinem Immunsystem, sondern wegen deiner Medikamente (Immunsuppressiva) nicht essen solltest: 

  • Grapefruit und alles was in kleinen Mengen Grapefruit enthält (z.b. Multivitaminsaft, manche Limonaden)
  • Johanniskraut in größeren Mengen (Mal ein Tee, in dem es als Zutat mit enthalten ist macht noch keine Probleme, aber reiner Johanniskrauttee oder Tabletten solltest du weglassen)
  • Süßholzwurzel in großen Mengen

Und dann gibt es noch Nebenwirkungen der Medikamente, die du auch mit deiner Ernährung beeinflussen kannst. Das ist allerdings etwas komplexer und sprengt hier den Rahmen des Blogbeitrags. 

Und danach?

Wie schon gesagt, ist die Empfehlung unterschiedlich, ob nur 6 Monate oder dauerhaft. 
Woher das kommt? 
Grundsätzlich kommen die Empfehlungen vom Amt für Risikobewertung und die empfehlen das nicht nur für Transplantierte, sondern für Kinder, Schwangere, jeden chronisch Kranken und Senioren. Hast du schon mal gehört, dass sich all diese Menschen so ernähren? Nein oder?
(Außer vllt. bei einer Schwangerschaft wegen der Toxoplasmosegefahr).
Ist das jetzt also überhaupt sinnvoll?

Gerade in der ersten Zeit ist die Dosis der verschiedenen Tabletten noch wesentlich höher, manche von Ihnen können nach ein paar Wochen/Monaten auch etwas reduziert werden. Manchmal funktioniert am Anfang das Organ auch noch nicht so gut. Also ist es schon sehr sinnvoll, gerade in den ersten Monaten darauf zu achten.
Langfristig kann man bei einer Nierentransplantation, im Gegensatz zu anderen Transplantationen aber wieder etwas lockerer werden. Eine Restgefahr bleibt natürlich immer bestehen, denn es können immer einmal Bakterien oder andere Keime, die uns krankmachen im Essen sein.

Grundsätzlich solltest du danach natürlich auf viele Dinge, die die Hygiene betreffen genauer achten und da gehört natürlich auch die Lebensmittelhygiene, die Hygiene in der Küche, vor dem Essen, etc. dazu.

Wenn du hier Unterstützung wünscht, kannst du dich gerne bei mir melden und wir bringen Sicherheit in deinen Ess-Alltag nach deiner Nierentransplantation. 

Hier findest du noch mehr Infos zur Ernährungsberatung bei Nierenerkrankungen.

Alica Cwikla

Schön, dass du hier bist.  
Ich bin Alica – Diätassistentin, mit Liebe zum Essen. 

Mein Ziel ist es, dich auf deinem Weg zu begleiten

Hier findest du Tipps rund um die Ernährung zu den Themen Zyklus/Endometriose, Kinderernährung, Darmgesundheit, Schwangerschaft, & Stillzeit, Diabetes und Nierenerkrankungen.

1 Kommentar zu „Nierentransplantation – Der Beginn“

  1. Sehr informativ, schön präsentiert und einfach gelungen, Ernährung für Spender: innen und Empfänger: innen und Alle, auf unserer SLOD Homepage – Chapeau !
    Peter Gilmer

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