Die Dialyse ist eine lebensrettende Behandlung, aber sie bringt auch viele Einschnitte in dein Leben.
Neben der medizinischen Therapie spielt aber auch die Ernährung eine entscheidende Rolle.
Kalium, Phosphat, Natrium, Eiweiß, Flüssigkeit – so viele Dinge auf die man achten soll und das wo einen die Dialyse schon so schwächt.
Aber wie soll man das alles umsetzen?
Warum ist die Ernährung so wichtig während der Dialyse?
Wenn deine Nieren nicht mehr funktionieren, können sie Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit nicht mehr effektiv aus deinem Körper entfernen. Und wie viel dieser Abfallstoffe in deinem Körper sind kannst du direkt mit deinem Essen und Trinken beeinflussen. Aber was von diesen ganzen Punkte ist jetzt am wichtigsten. Nun ja, eigentlich sind sie alle gleich wichtig. Wichtig ist eine Ausgeglichenheit. Ein super niedriges Phosphat auf Kosten des Eiweißes ist also keine gute Idee. Niedriges Kalium und dafür gar kein Obst und Gemüse mehr essen, ist auch nicht sinnvoll, dann fehlen dir lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Eiweiß:
- Durch die Dialyse brauchst du mehr Eiweiß, als sonst. D.h. du musst gut kombinieren, um genug Eiweiß zu dir zu nehmen
- Zu jeder Mahlzeit solltest du Eiweiß zu dir nehmen, mit möglichst wenig Phosphat z.b. Fleisch, Fisch, Eiklar, Weichkäse, Frischkäse und Quark
- Kombiniere sie mit etwas pflanzlichem Eiweiß z.b. Weißmehlbrot, weißer Reis, Couscous, Polenta, Tofu, Mischbrot, Nudeln
Phosphat:
- Achte beim Phosphat vor allem auf zugesetzte Phosphate. Künstliches Phosphat wird zu 100% vom Körper aufgenommen, Natürliches tierisches zu ca. 60-80% und pflanzliches zu ca. 30%.
- Zusatzstoffe mit Phosphat solltest du also am Besten weglassen: Du findest sie auf der Zusatzliste unter Phosphat/Phosphorsäure oder den E-Nummer 338-341, E343, E450-E452.
Kalium:
- Esse zu kaliumreicherem nur Kaliumarmes. z.B. zu Spinat keine Kartoffeln
- Verwende wann immer möglich Kaliumverringende Kochtechniken. Durch Kochen, Schmoren oder Blanchieren verringert sich der Kaliumgehalt in deinem Essen. Wenn du Kartoffeln z.b. in der 10 fachen Menge Wasser bei 70°C drei Stunden wässerst und dann das Wasser wechselt und normal kochst, verlieren sie 80% ihres Kaliums. Klingt natürlich kompliziert, aber es ist sehr effektiv. Du kannst es auch vereinfachen und kürzer kochen, jede Art von wässern oder in viel Wasser kochen, reduziert den Kaliumgehalt etwas.
Flüssigkeit:
- Trinke ausschließlich aus kleinen Gläsern.
- Verzichten Sie auf Suppen und Breie.
- Im Sommer können dir Eiswürfel helfen.
Salz:
- Koch so viel wie möglich frisch
- Verwende viel frische Kräuter und andere Gewürze, die Geschmack geben.
- Auch Zwiebel und Knoblauch bringen dir zusätzlichen Geschmack
- Esse nur einmal pro Tag Brot/Brötchen. Sie enthalten sehr viel Salz.
Tipps für deinen Alltag trotz Dialyse:
- Planen Sie Ihre Mahlzeiten: Erstellen Sie wöchentliche Mahlzeitenpläne, die auf Ihren speziellen Ernährungsbedürfnissen basieren. Dies hilft Ihnen, Versuchungen zu widerstehen und sich an Ihre Diät zu halten.
- Lesen Sie Etiketten: Achten Sie auf versteckte Quellen von Kalium, Phosphat und Natrium in verarbeiteten Lebensmitteln.
- Kochen Sie zu Hause: Selbst zubereitete Mahlzeiten geben Ihnen die Kontrolle über die Zutaten und die Zubereitung. Nutzen Sie frische Kräuter und Gewürze, um Geschmack hinzuzufügen, ohne zusätzliches Salz zu verwenden.
Eine angepasste Ernährung kann einen großen Unterschied in deiner Lebensqualität machen, trotz der Einschränkungen durch die Dialyse. Um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge zu dir nimmst, kann eine Ernährungstherapie dir helfen. Zögere nicht, Fragen zu stellen und dir Unterstützung zu holen.