Gestationsdiabetes

Ernährungsberatung bei Schwangerschaft in Bad Tölz

Was du in dem Beitrag findest:

Ist das überhaupt wichtig für mich?

Diabetes in der Schwangerschaft (Gestationsdiabetes – GDM) zählt zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft. Seit mehr als 10 Jahren gibt es deshalb ein Screening in der Schwangerschaft Bei fast allen reicht eine Therapie mit einer Ernährungsumstellung und Bewegung.

In der Schwangerschaft und Stillzeit muss das Essen flexibel sein

Gestatio... was?

Gestationsdiabetes mellitus ist ein Störung der Glukosetoleranz, die erstmals in der Schwangerschaft auftritt. 
Also der Körper kann während der Schwangerschaft den Blutzucker nicht mehr selbst regulieren.

Wieso genau das passiert ist schwierig zu sagen. Es gibt natürlich viele Hinweise und manches wissen wir auch schon. z.b. dass ein hohes Gewicht der Mutter häufiger zu einem Gestationsdiabetes (GDM) führt. Aber das heißt nicht automatisch, dass schlanke Frauen nie einen Gestationsdiabetes kriegen können.
Was dagegen tun, kann man nur versuchen, wenn man schon lange vor der Schwangerschaft auf Bewegung und die richtige Ernährung setzt.
Wichtig ist, wenn er festgestellt wurde, ihn auch zu behandeln. Ich schreibe hier nichts von möglichen Gefahren, Angst schüren ist nicht meine Art, aber zu Wissen, dass man ihn behandeln muss, sollte man schon!

Festgestellt wird der GDM durch einen Test, der bei jeder Schwangeren zwischen 24 und 27+6 SSW in Deutschland durchgeführt wird. Auch wenn der Test freiwillig ist, wird er natürlich meistens gemacht. Man trinkt dazu eine Flüssigkeit aus 50g Traubenzucker/Glukose. Und dann wird nach einer Stunde Blut abgenommen und der Blutzucker gemessen. Falls der Blutzucker in einem Grenzbereich ist, wird nochmal ein anderer Test gemacht, bei dem wieder Traubenzucker getrunken wird.  

Und was jetzt?

Zunächst die Bewegung: Generell gilt, Bewegung in der Schwangerschaft ist gut.
Leichtes bis mittleres Training mit einem Band oder Krafttraining ist gut für den GDM.
Am einfachsten ist es fünf Mal pro Woche ca. 30 Minuten strammes spazieren gehen, besser noch täglich.

Ab jetzt esse ich für zwei

Dieser Spruch ist definitiv falsch.
Wenn du die Diagnose GDM bekommen hast, bist du vermutlich im Ende des zweiten Trimester.
In dieser Zeit brauchst du ca. 250kcal mehr, im dritten Trimester brauchst du dann ca. 500kcal mehr.
Das ( also 500kcal) entspricht einem Vollkornbrot mit Käse, einer Handvoll Nüsse und einem Naturjoghurt mit etwas Obst oder einem Tl Marmelade darin.

Wie du an den Beispielen vielleicht gemerkt hast, es geht nicht nur um das wie viel, sondern auch um das was.  Statt zu sagen, Essen für zwei ist es eher so, dass du jetzt für zwei das Richtige essen solltest. Und das ändert sich auch bei der Diagnose GDM nicht.

Das wichtigste es gibt im Grunde keine Verbote, lediglich ein paar Dinge die du nur selten essen solltest. Sprich dich hier auch unbedingt mit deinem Ärzteteam ab, in manchen Fällen kann es schon nötig sein, etwas strenger zu sein. 

Meine Tipps

  • Kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit langsamen Blutzuckeranstieg z.b. Vollkornprodukte, Vollkornnudeln, Naturreis, Pellkartoffel, Hülsenfrüchte, Nüsse bevorzugen

  • 4-5 kleinere Mahlzeiten pro Tag

  • Langsame Zwischenmahlzeiten z.b. Obst + Nussmus, Nüsse, Obst + Quark, Trinkmüsli z.b. Milch + Haferflocken + Beeren kurz pürieren, Knäckebrot, Vollkornbrot und Belag

  • Auch das aufsplitten der Mahlzeit ist möglich, es sollten jedoch nicht nur schnelle Kohlenhydrate ohne etwas anderes gegessen werden („Verpacken“)

  • Schnelle Kohlenhydrate wie z.b. Zuckerhaltiges, Süßigkeiten, Obst, Weißmehlprodukte, Kartoffelpüree kann man „verpacken“. Wenn man Eiweiß, Fett oder Ballaststoffe dazu isst, steigt der Blutzucker langsamer an. Z.b. Nudeln mit Tomatensoße + Ratatouille oder Salat, Obst mit Quark/Nussmus statt pur

  • Obst oder Süßigkeiten als Dessert statt zwischendurch

  • Jede Mahlzeit sollte in sich ausgewogen sein, d.h. ¼ des Tellers Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Tofu, Ei, etc.), ¼ des Tellers Beilage (Vollkornnudel, Naturreis, Kartoffel, Quinoa, Hirse, etc.) und die Hälfte des Tellers Gemüse und/oder Salat. Ein Teil des Gemüses kann man durch Obst ersetzen, aber nicht mehr als 2 Hände voll Obst am Tag.

  • Lass die Kohlenhydrate auf keinen Fall weg und reduziere sie auch nicht zu sehr. Dein Körper und dein Baby brauchen Kohlenhydrate. Es geht mehr darum, welche Kohlenhydrate.

  • Zu jeder Mahlzeit 1-2 Gläser Wasser oder Tee

  • Kuchen/Süßigkeiten/Säfte haben einen zu schnellen Blutzuckeranstieg und sollten daher weggelassen werden.

  • Eine kleine Portion Schokolade (1 Stück einer Tafel, keine ganze Reihe) oder 1-2 Butterkekse können z.b. als Dessert gegessen werden. Die Menge sollte aber sehr gering sein und nicht zeitversetzt zur restlichen Mahlzeit.

  • Ansonsten gelten die Empfehlungen wie in deiner Schwangerschaft bisher auch. 
Ernährungsberatung bei Schwangerschaft in Bad Tölz

Für die Zukunft: 
Überlege dir bereits, ob du stillen möchtest. Besonders bei GDM ist eine ausschließliche Stillzeit von 4-6 Monaten gut für euch beide. Auch während der Beikosteinführung solltest du möglichst weiter stillen.

Du möchtest weitere Tipps, benötigst Unterstützung bei der Umsetzung. Melde dich gerne bei mir und wir schauen gemeinsam in welchem Umfang ich dir helfen kann und ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt.   Dann nutze gleich eine dieser Kontaktmöglichkeiten, um mich zu erreichen. 

Tel: 0170-1168591

Whats-App: Bitte beachten Sie die Datenschutz-Richtlinien

info[at]ernaehrungsberatung-toelz.de

oder Sie buchen einen kostenlosen Kennenlerntermin (15min) Entweder via Videogespräch oder ich rufe Sie zu diesem Zeitpunkt telefonisch an. 

Quelle:
S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM),
Diagnostik, Therapie und Nachsorge 2. Auflage von 2018
Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie

Alica Cwikla

Schön, dass du hier bist.  
Ich bin Alica – Diätassistentin, mit Liebe zum Essen. 

Mein Ziel ist es, dich auf deinem Weg zu begleiten

Hier findest du Tipps rund um die Ernährung zu den Themen Zyklus/Endometriose, Kinderernährung, Darmgesundheit, Schwangerschaft, & Stillzeit, Diabetes und Nierenerkrankungen.

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