Wie funktioniert eigentlich unser Zyklus? Was macht der Körper währenddessen?
Wie beeinflusst das uns? Und können wir selbst es auch beeinflussen?
Unser menschlicher Körper – Teil des Lehrplans in der Grundschule und auch in den weiterführenden Schulen.
Ich kann zwar nur für mich und meine Mitschüler*innen reden, wir haben alle über das Endoplasmatische Retikulum und Co geernt, aber das Thema Sexualkunde/Pubertät/Zyklus und Co wurde überhaupt nicht unterrichtet.
Oh ja blöd, dass Schuljahr war früher zu Ende als gedacht und Sportfeste und Projekttage sind halt wichtiger. Hier sind ein paar Heftchen, zack das wars dann auch schon.
Wie war das bei euch so? Schreibt gern mal was ihr so im Unterricht dazu gelernt habt?
Mich nervt das alles nur, warum soll ich darüber etwas wissen?
Wenn du weißt wie dein Körper funktioniert, was in deinem Körper passiert, kannst du besser damit umgehen.
Du kannst es beeinflussen, du kannst es besser akzeptieren und spürst auch Veränderungen besser.
Und unser Zyklus hat auf bei vielen Erkrankungen einen Einfluss. Sei es die Blutzuckerwerte, die sich im Laufe des Zykluses bei Diabetes verändern oder sei es die Schmerzen, die bei Endometriose oft zyklusabhängig sind. Selbst unsere Verdauung ist von unserem Zyklus beeinflusst.
Also schauen wir uns unseren Zyklus mal genauer an.
Dein Zyklus
Der Frühling - Die Follikelphase
Nach der Menstruation beginnt alles im Gehirn, der Hypothalamus gibt GnRH an die Hypophyse, die stößt FSH aus , das stimuliert die Bildung des Follikels im Eierstock, der Follikel wiederum schüttet Östrogene aus.
Das Östrogen bewirkt weiter die Reifung des Follikels.
Der Anstieg des Östrogens in der Follikelphase, also jetzt direkt nach deiner Menstruation,
regt Serotonin und Dopamin an, einige fühlen sich dadurch kreativer und energiegeladen.
Meist sind wir auch selbstbewusster, der Ideale Zeitpunkt für z.b. Gehaltsverhandlungen, Entscheidungen oder neue Projekte
Dein Körper braucht jetzt Protein/Eiweiß um die Schleimhaut gut aufzubauen und für die Zellteilung. Milchprodukte und Fleisch, die in dieser Zeit auch gut vertragen werden, helfen dir. Dazu Hülsenfrüchte als pflanzliche Proteine.
Fermentiertes, wie Sauerkraut, Kimchi und Co oder auch gekeimte Lebensmittel wie Sprossen unterstützen deine Hormonproduktion noch zusätzlich.
Die Hypophyse misst das Östrogen und hemmt dann die Hormonbildung des Hormons: FSH.
Der Sommer - Der Eisprung
Wenn die Östrogenmenge am Höchstpunkt ist, gibt die Hypophyse das Hormon LH ab, das löst den Eisprung aus, indem es das Follikel platzen lässt. Die Schleimhautfransen des Eileiters nehmen die Eizelle in den Eileiter auf.
Das Testosteron, dass indirekt am Zyklus beteiligt ist, es wird zum Eisprung hin ausgeschüttet und stärkt unsere Libido, der ideale Moment für wichtige Termine und Sport.
Antioxidantien, sind quasi die Schutzschilder für deinen Eisprung, du findest sie in Pflanzen – deshalb mein Rat – esse möglichst bunt. Damit kriegst du viele wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen die Antixoidantien auch gehören.
Calcium kann deinen Eisprung noch zusätzlich unterstützen, aus grünem Gemüse, Nüssen oder calciumreichen Mineralwasser (>150mg/l).
Der Herbst - Die Lutealphase
Aus der verbleibenden Hülle des Follikels wird der sog. “Gelbkörper”, er bildest selbstständig Hormone (Progesteron und Estradiol). Das Progesteron macht müde und den Darm träge.
In der zweiten Zyklushälfte kann es zu Wassereinlagerungen kommen.
Unterstütze deinen Körper hier mit entwässernden Lebensmitteln z.b. Brennesseltee, Melisse im Wasser, Ingwertee, Fenchel, Gurke oder Staudensellerie.
Wer unter Stimmungsschwankungen oder gar PMS leidet, kann mit B-Vitaminen aus Bananen, Gemüse oder Vollkorn helfen.
Das Progesteron verlangsamt deinen Darm, unterstütze ihn mit Ballaststoffen, die du auch in Vollkorn und in Gemüse findest.
Gegen die Schmerzen vorbeugen kannst du jetzt schon mit Omega 3 Fettsäuren in Fisch oder Algenöl, in Kombination mit den anderen Omega 3 Fettsäuren aus Leinsamen, Nüssen oder Rapsöl bist du perfekt vorbereitet.
Viel Fleisch solltest du jetzt besser meiden, es fördert zusätzlich die Schmerzen.
Durch das Progesteron wird LH wieder gehemmt, dadurch bildet sich das Gelbkörperhormon zurück und dadurch fehlt wiederum das Progesteron.
Der Winter - Die Menstruation
Es kommt zur Menstruation, einer Progesteron-Entzugsblutung. Die oberste Schicht des Endometriums (Gebärmutterschleimhaut) wird abgestoßen. Dabei werden Prostaglandine ausgeschüttet. Das sind Schmerzbotenstoffe, sie führen zur Kontraktion(Zusammenziehen) der Gebärmuttermuskulatur. Prostaglandine werden übrigens aus Arachidonsäure hergestellt, einer Fettsäure, die vor allem in Fleisch vorkommt. Durch die Menstruation gibt es in den Arterien der Gebärmutter zu wenig Blut und das wiederum löst einen Schmerzreiz aus.
Während der Menstruation braucht unser Körper vermehrt Flüssigkeit, Magnesium und Zink, damit das Blut besser und schmerzärmer ausgeschwemmt werden kann. Ein Tee aus Scharfgabe, Frauenmantel oder Gänsefingerkraut ist entkrampfend, genauso wie Kleie, Kerne, Nüsse und Kakao.
Eisen um das verlorene Blut besser zu ersetzen und einem Eisenmangel vorzubeugen. Falls du wenig oder kein Fleisch isst, hilf deinem Körper bei der Aufnahme aus Pflanzen, esse z.b. zu deinem Vollkornbrot rote Paprika oder in dein Müsli ein paar Beeren. Das Vitamin C fördert die Aufnahme.
Diese Übersicht zeigt, wie komplex unser Zyklus ist.
Die Zahlen zeigen dir was wo der Reihe nach passiert. Rechts siehst du die ungefähren Spiegel der Hormone, was der Follikel während des Zyklus macht und wie die Gebärmutterschleimhaut sich auf und abbaut.
Dein Zyklus - immer gleich?
Manche haben einen Zyklus wie ein Uhrwerk – immer gleich. Bei anderen ist es immer unterschiedlich. Bei vielen verändert er sich im Leben. Die Frage ist immer, ob es dir Beschwerden bereitet.
Weitere Fakten:
Die Dauer der Follikelphase ist übrigens unterschiedlich lang, die Dauer der Lutealphase ist immer genau 14 Tage. Also immer 14 Tage vor der Menstruation ist der Eisprung, aber nicht zwingend 14 Tage nach der Menstruation.
Als Zyklustag 1 zählt immer der Tag der mit frischem Blut beginnt. Schmierblutungen meist etwas bräunlich und „schmierig“ zählen noch zum alten Zyklus.
Zyklus - Tagebuch
Wenn du Probleme oder Beschwerden hast, sie aber zeitlich nicht so genau bestimmen kannst, hilft dir ein Zyklustagebuch.
Das führst du es mindestens 2 Zyklen lang.
Wie genau du dokumentierst ist allein deine Entscheidung.
Zunächst reicht es den Zyklustag und die Beschwerden zu dokumentieren.
Auch Zyklusunregelmäßigkeiten lassen sich so besser einschätzen.
Wenn du die Beschwerden auch aufs Essen zurückführst, hilft es das mit zu dokumentieren, dass kann allerdings sehr hart sein, das wirklich mehrere Zyklen aufzuschreiben.
Nutze gerne eine dieser Kontaktmöglichkeiten, wenn du Unterstützung von mir möchtest deinen Zyklus zu besänftigen und ich erkläre dir, wie ich dich unterstützen kann.